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1994-03-11
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Path: bloom-beacon.mit.edu!hookup!europa.eng.gtefsd.com!howland.reston.ans.net!EU.net!Germany.EU.net!netmbx.de!zib-berlin.de!uni-paderborn.de!urmel.informatik.rwth-aachen.de!news.rhrz.uni-bonn.de!mpifr-bonn.mpg.de!specklec.mpifr-bonn.mpg.de!specklec.mpifr-bonn.mpg.de!not-for-mail
From: spz@specklec.mpifr-bonn.mpg.de (S.P.Zeidler)
Newsgroups: de.rec.fahrrad,de.answers,news.answers
Subject: de.rec.fahrrad FAQ part 1
Supersedes: <de-rec-fahrrad-faq-part1_761320827@speckled.mpifr-bonn.mpg.de>
Followup-To: de.rec.fahrrad
Date: 11 Mar 1994 13:23:45 +0100
Organization: MPIfR Bonn, Abteilung fuer optische Interferometrie
Lines: 710
Approved: news-answers-request@MIT.Edu
Expires: 24 Apr 1994 12:23:35 GMT
Message-ID: <de-rec-fahrrad-faq-part1_763388615@speckled.mpifr-bonn.mpg.de>
References: <de-rec-fahrrad-faq-part0_763388615@speckled.mpifr-bonn.mpg.de>
Reply-To: spz@serpens.rhein.de
NNTP-Posting-Host: specklec.mpifr-bonn.mpg.de
Summary: German language bicycle FAQ:
Haeufig gestellte Fragen und Antworten zu Raedern und Radfahren.
Technisches Teil 1 (A1-A3)
Xref: bloom-beacon.mit.edu de.rec.fahrrad:2190 de.answers:37 news.answers:16231
Version: 0.08
Last-modified: 1994/02/13
Archive-name: de-rec-fahrrad-faq/part1
======================================================================
Technisches
======================================================================
A1) Wie pflege ich die Kette?
A1.1) Wie bekomme ich eine Endloskette auf?
Mit einem Nietendruecker. Die Niete nicht ganz herausdruecken, das
wieder-reinfummeln ist langwierig. Es gibt Nietendruecker mit einem
Anschlag, der das zu-weit-herausdruecken verhindert. Bei anderen
Nietendrueckern kann man den Stift im Nietendruecker auf entsprechende
Laenge abfeilen; normalerweise braucht man 6 ganze Umdrehungen.
Sehr gut ist der Schimano-Druecker, da er (fuer HG-Ketten
sowieso erforderlich) zwei "Nasen" hat. Wenn das innen- liegende
Kettenglied noch ein bisschen hakt, bekommt man die Kette auch
anschliessend wieder leicht zusammen.
Bei schmalen Shimano-Ketten (mit Bezeichnung *NARROW* z.B. CN-HG90) muss
der Stift ganz herausgedrueckt werden. Dazu ist nicht unbedingt ein
30.- DM original Shimano Teil verwendet werden, von TACX gibt es fuer
ca. 15.- einen HG-Kettennietdruecker (meiner Meinung nach wesentlich
besser als das Shimao-Teil). Zum Schliessen der Kette wird ein spezieller,
"ampullenfoermiger Stift" verwendet (beim Kauf der Kette i.a. 2 Stck.
enthalten, aber auch ohne Kette im 3er Pack erhaeltlich (5.50 DM bei ROSE)).
Der "ampullenfoermige Stift" hat ein verdicktes Ende und darf deshalb in
keinem Fall wieder entfernt werden, da die Kette dadurch
beschaedigt wird.
Dabei ist es sinnvoll, den Niet zunaechst mit einer grossen Kombizange oder
einer kleiner Rohr- oder Gripzange wieder bis zur Aussenlasche durch-
zudruecken und nur das Eindruecken in letztere mit dem Nietendruecker zu
erledigen. Sonst besteht die Gefahr, die Kette zu beschaedigen, wenn der
Nietendruecker abrutscht oder nicht ganz zentriert drueckt.
Nach dem Schliessen die Kette etwas bewegen, die Kette ist an der Ver-
schlussstelle erst mal etwas schwergaengig. Dieses Problem kann in den
meisten Faellen durch Biegen mit sanfter Gewalt in 90-Grad-Richtung zu
ihrer normalen Biegerichtung (d.h. zu den beiden Aussenlaschen hin) behoben
werden; nicht zu fest, sondern lieber mehrmals leicht, bis die
Schwergaengigkeit behoben ist. Oder mit einem Schraubenzieher die
Innenlaschen durch drehen *etwas* auseinanderdruecken.
Es gibt fuer Spezialketten auch Spezialnietendruecker; normale kosten ab
ca. 5 DM aufwaerts. Man bekommt so in etwa, wofuer man bezahlt.
Man sollte sich vor bisweilen angebotenen Nietendrueckern aus Aluminium
hueten - deren Gewinde fressen oft schon beim ersten Gebrauch. Aber auch
bei einem Nietendruecker aus Stahl sollte man das Gewinde vor dem Gebrauch
leicht einfetten, z.B. mit einem Hauch MoS2-Paste. Dann frisst es nicht,
und man kann es viel feinfuehliger betaetigen.
Es erleichtert die Arbeit, wenn man die Kette mit einem Draht oder einer
Schnur so zusammenbindet, dass sie an der Stelle, wo man sie oeffnen will,
eine Schlaufe bildet.
A1.2) Wie reinige und schmiere ich sie?
Vorbeugende Pflege der Kette erleichtert das Fahren und verhindert
fruehzeitigen Verschleisz der Kette. Eine einmal verrostete Kette ist fast
schon hin. (Nabenschaltungs-)Ketten kosten wenig, so dass staendige
Wiederbelebung kaputter Ketten durch viel ungeeignetes Oel Unfug ist.
Das wichtigste beim Reinigen der Kette ist, dass der Schmutz nachher weg
ist, das Kettenfett aber nicht. Daher zunaechst immer mechanisch mit dem
Oellappen vom vorigen Mal reinigen. Evtl. auch *WENIG* Oel, Petroleum oder
Benzin nehmen. Eine alte Zahnbuerste oder ein alter Pinsel helfen auch.
Wenn die Kette zu rostig oder durch falsche Schmiermittel verharzt ist,
besorgt man sich besser eine neue. Manche Leute sind gegen chemische
Reinigung der Kette und schwoeren statt dessen auf buersten mit der
Drahtbuerste, u.a. weil Loesungsmittel stark entfetten. Es gibt auch
Kettenbuerstautomaten:
Tip von Christian Rakob (c.rakob@cl-hh.comlink.de):
Ich hab ein Preiswertes von Bruegelmann 20 DM und das funktioniert
mit der Reinigungsfluessigkeit Frisol ca 15 DM (soll angeblich nicht
entfettend sein) sehr gut. Nachher muss die Kette aber gut abgewischt
werden und gefettet werden.
Schmieren der Kette ist ein nahezu religioeses Thema. Verwendet werden Oel,
Kettenfliessfett, Graphitspray und Motorradoel und -Fett gemischt. Laesst
man sich vom Fahrradhaendler etwas empfehlen, hat man die Chance sich zu
beschweren, falls es nicht taugt. Livio und Auto-Motorfett eignen sich
definitiv NICHT. ;-) Das Schmiermittel muss in die Kettengelenke, dort
schmiert es und verhindert, dass Wasser eindringt und die Kettenachsen
durch Rosten staerker verschleissen. Aussen schadet es nur, weil es Dreck
anzieht und festhaelt, und sollte daher abgewischt werden (mit dem Lappen
fuers naechste Mal). Man sollte so sparsam wie moeglich schmieren.
Manches Kettenfliessfett muss vor oder nach dem Auftragen erwaermt werden,
damit es in die Gelenke eindringen kann. Vor dem Auftragen erwaermt man es
im Wasserbad, nach dem Auftragen am besten mit einem Foehn, dann laesst
sich schoen beobachten, wie es in die Gelenke fliesst.
Christian Rakob (c.rakob@cl-hh.comlink.de) empfiehlt:
Ich benutze seit langem Kettenoel fuer Motorraeder (zB. Liqui Moly)
beim aufspruehen (FCKW-frei) ist es duennfluessig wie Kriechoel und
man kann die Kette durch ein Tuch laufen lassen und so das
ueberfluessige Oel abwischen und vor allem ist das auch eine gute
Zwischendurch-Reinigung, da alte Oelreste geloest werden.
A1.3) Wie oft sollte sie gewechselt werden?
Kettenschaltungs-Ketten werden entweder einzeln, oder wenn Ritzelsatz oder
vorderes Kettenblatt verschlissen sind zusammen mit diesem gewechselt.
Ketten laengen sich durch Abrieb und Schmutz in den Gelenken mit der Zeit,
so dass sie nicht mehr mit dem Abstand der Ritzelzaehne uebereinstimmen,
was zu erhoehtem Verschleiss von Kettenblatt und Ritzeln fuehrt
(Haifischzaehne). Eine Regel besagt, dass sie ausgewechselt werden muss,
wenn sie sich ueber die ganze Laenge um mehr als ein halbes Glied gelaengt
hat. Es gibt auch preiswerte Messschablonen, die durch ihr Eintauchen in
die Kette etwa ueber die Laengung aussagen (ca. 10 DM?). Ein andere Regel
sagt, dass man da nicht zwischen Kette und Kettenblatt durchschauen koennen
darf, wo die Kette das Kettenblatt verlaesst. Faustregel von frueher: wenn
man die Kette am Kettenblatt vorne fast abheben kann, obwohl sie oben und
unten auf den Zaehnen liegt, ist es Zeit sie zu wechseln; das stimmt fuer
"moderne" Ketten, Ritzel und Blaetter wohl nicht mehr. Achtung, neue
Ketten sind fast immer zu lang und muessen gekuerzt werden. Lebensdauern
von 1.000 bis 15.000 km werden berichtet. Nach dem Auswechseln muessen sich
Kette und Ritzel erst "einschleifen", sie laeuft deshalb am Anfang etwas
rauer.
Nabenschaltungsketten leben deutlich laenger als Kettenschaltungsketten,
insbesondere dann, wenn sie in einem geschlossenen Kettenkasten arbeiten,
wo sie vor Dreck und Naesse geschuetzt sind. Ansonsten ist auch hier
meistens gleichzeitiger Austausch von Kette und Ritzel angesagt.
Lebensdauer bei guter Pflege von 4.000 bis ??.??? km.
Eine ungepflegte, verschlissene, falsch vernietete oder beschaedigte Kette
kann reissen, bevorzugt unter starkem Zug.
Ein gefaehrlicher Unfall kann die Folge sein.
----------------------------------------------------------------------
A2) Licht
Lichttechnische Anlagen an Fahrraedern werden in Paragraph 67 StVZO
geregelt. Es duerfen nur zugelassene und bauartlich gepruefte Teile
(erkennbar an der Wellenlinie) verwendet werden.
Vorgeschrieben sind: nach vorne wirkend ein Scheinwerfer und ein separater
weisser Reflekor; nach hinten wirkend ein Ruecklicht, ein roter Reflektor
(meist kombiniert), und ein grosser separater roter Reflektor; gelbe Re-
flektoren an den Pedalen und mindestens je zwei seitlich wirkende Reflek-
toren in gelb pro Laufrad, oder weisse retroreflektierende ringfoermige
Streifen an den Reifen.
Ein rotes Schlusslicht fuer den Standbetrieb darf zusaetzlich angebracht
werden, es muss unabhaengig von den anderen Beleuchtungseinrichtungen
einschaltbar sein (weiss jemand, was sich der Gesetzgeber bei dieser
Einschraenkung gedacht haben koennte?).
Der kleine Reflektor hinten darf nicht hoeher als 60cm uber dem Boden
angebracht werden. Der Grossflaechenrueckstrahler darf beliebig ange-
bracht werden, meist sitzt er am Gepaecktraeger. Das Ruecklicht muss
hoeher als 25 cm ueber dem Boden angebracht sein. Es ist zulaessig das
Ruecklicht im grossen Reflektor zu haben (z.B. Busch & Mueller Toplight).
Alte Ruecklichter ohne guten Spiegel und mit geringer Leuchtstaerke sind
nicht mehr zugelassen und sollten auch ausgetauscht werden, weil ihre
Wirkung wirklich nahezu Null ist - bei gleichem Aufwand!
Leuchtreifen und Weisswandreifen sind wegen der weissen Farbe oekologisch
bedenklich (Titandioxid), wobei aber erstere gegenueber Speichenreflektoren
technische Vorzuege haben, waehrend Weisswandreifen reine Kosmetik sind.
Bei Speichenreflektoren sind die mit einer Zentralschraube befestigten am
vertrauenerweckendsten oder die, deren Befestigung aus einem anderem
Kunststoff als das Reflektorteil besteht, weicherer, meist schwarzer
Kunststoff (wenn man nicht die Rennrad-Staebchen oder Flecht-Baender ohne
Zulassung(!) verwendet).
Es ist empfehlenswert, ein Ruecklicht zu verwenden, in dessen Gehaeuse ein
oder besser zwei Ersatzbirnchen in eine Halterung geklemmt mitgefuehrt
werden. So hat man sie im Notfall immer parat. Manchmal ist dort auch noch
Platz fuer ein kurzes, aufgewickeltes Stueck isolierten Kupferdrahtes
(Schaltdraht). Damit kann man ein ab- oder durchgerissenes Kabel auf die
Schnelle flicken.
Wenn das Vorderlicht durchbrennt, ist (bei Dynamo-Betrieb) nach kurzer Zeit
auch das Ruecklicht wegen der zu hohen Spannung durchgebrannt. Dasselbe
triff zu, wenn das Vorderlicht einen Wackelkontakt hat. Regelmaessiges
Durchbrennen des Ruecklichtes hat oft seine Ursache in einem umbemerkten
Wackelkontakt des Frontscheinwerfers, auch in starken Vibrationen eines
wackeligen Schutzblechs.
Es nutzt nichts, bei defektem Vorderlicht nur das Ruecklichtbirnchen
alleine auszutauschen - das brennt dann auch schnell wieder durch.
Notfalls kann man durchaus auch ein Ruecklichtbirnchen in den
Frontscheinwerfer tun, dies erhoeht jedenfalls die Chance, dass bei
langsamer Fahrt nichts durchbrennt, ein wenig.
Leider gehoeren Drahtbuegel zum Schutz des Ruecklichtes nicht zur
Standardausstattung und sind bisweilen schwer erhaeltlich. Weniger
exponiert und deswegen auch ohne Buegel gut geschuetzt sind Ruecklichter,
die am Gepaecktraeger montiert werden.
Bei der Montage des Ruecklichtes sollte man darauf achten, dass es nach
hinten und nicht z.B. nach oben leuchtet - Ruecklichter moderner Bauart
haben staerker gerichtetes Licht und sind deswegen in dieser Hinsicht
empfindlich. Problematisch wird es immer dann, wenn man das Ruecklicht an
ein ersetztes, evtl. nicht ganz passendes Schutzblech montiert.
A2.1) @ 67 StVO Lichttechnische Einrichtungen an Fahrraedern
von Wolfgang Strobl <Wolfgang.Strobl@gmd.de>
(1) Fahrr"ader m"ussen f"ur den Betrieb des Scheinwerfers
und der Schlu"sleuchte
mit einer Lichtmaschine ausger"ustet sein, deren Nennleistung minde-
stens 3 W und deren Nennspannung 6 V betr"agt (Fahrbeleuchtung).
F"ur den Betrieb von Scheinwerfer und Schlu"sleuchte darf zus"atzlich
eine Batterie mit einer Nennspannung von 6 V verwendet werden
(Batterie-Dauerbeleuchtung). Die beiden Betriebsarten d"urfen sich ge-
genseitig nicht beeinflussen.
(2) An Fahrr"adern d"urfen nur die vorgeschriebenen und die f"ur zu-
l"assig erkl"arten lichttechnischen Einrichtungen angebracht sein. Als
lichttechnische Einrichtungen gelten auch Leuchtstoffe und r"uckstrah-
lende Mittel. Die lichttechnischen Einrichtungen m"ussen vorschrifts-
m"a"sig und fest angebracht sowie st"andig betriebsfertig sein. Lichttech-
nische Einrichtungen d"urfen nicht verdeckt sein.
(3) Fahrr"ader m"ussen mit einem nach vorn wirkenden Scheinwerfer
f"ur wei"ses Licht ausger"ustet sein. Der Lichtkegel mu"s mindestens so
geneigt sein, da"s seine Mitte in 5 m Entfernung vor dem Scheinwerfer
nur halb so hoch liegt wie bei seinem Austritt aus dem Scheinwerfer.
Der Scheinwerfer mu"s am Fahrrad so angebracht sein, da"s er sich
nicht unbeabsichtigt verstellen kann. Fahrr"ader m"ussen mit minde-
stens einem nach vorn wirkenden wei"sen R"uckstrahler ausger"ustet
sein.
(4) Fahrr"ader m"ussen an der R"uckseite mit
1. einer Schlu"sleuchte f"ur rotes Licht, deren niedrigster Punkt der
leuchtenden Fl"ache sich nicht weniger als 250mm "uber der Fahr-
bahn befindet,
2. mindestens einem roten R"uckstrahler, dessen h"ochster Punkt der
leuchtenden Fl"ache sich nicht h"oher als 600 mm "uber der Fahrbahn
befindet, und
3. einem mit dem Buchstaben "Z" gekennzeichneten roten Gro"sfl"a-
chen-R"uckstrahler
ausger"ustet sein. Die Schlu"sleuchte sowie einer der R"uckstrahler d"ur-
fen in einem Ger"at vereinigt sein. Beiwagen von Fahrr"adern m"ussen
mit einem R"uckstrahler entsprechend Nummer 2 ausger"ustet sein.
(5) Fahrr"ader d"urfen an der R"uckseite mit einer zus"atzlichen, auch
im Stand wirkenden Schlu"sleuchte f"ur rotes Licht ausger"ustet sein.
Diese Schlu"sleuchte mu"s unabh"angig von den "ubrigen Beleuchtungs-
einrichtungen einschaltbar sein.
(6) Fahrradpedale m"ussen mit nach vorn und nach hinten wirkenden
gelben R"uckstrahlern ausger"ustet sein; nach der Seite wirkende gelbe
R"uckstrahler an den Pedalen sind zul"assig.
(7) Die L"angsseiten m"ussen nach jeder Seite mit
1. mindestens zwei um 180' versetzt angebrachten, nach der Seite wir-
kenden gelben Speichenr"uckstrahlem an den Speichen des Vorder-
rades und des Hinterrades oder
2. ringf"ormig zusammenh"angenden retroreflektierenden wei"sen Strei-
fen an den Reifen des Vorderrades und des Hinterrades
kenntlich gemacht sein. Zus"atzlich zu der Mindestausr"ustung mit einer
der Absicherungsarten d"urfen Sicherungsmittel aus der anderen Absi-
cherungsart angebracht sein. Werden mehr als zwei Speichenr"uck-
strahler an einem Rad angebracht, so sind sie am Radumfang gleich-
m"a"sig zu verteilen.
(8) Zus"atzliche nach der Seite wirkende gelbe r"uckstrahlende Mittel
sind zul"assig.
(9) Der Scheinwerfer und die Schlu"sleuchte nach Absatz 4 d"urfen
nur zusammen einschaltbar sein. Eine Schaltung, die selbstt"atig bei
geringer Geschwindigkeit von Lichtmaschinenbetrieb auf Batteriebe-
trieb umschaltet (Standbeleuchtung), ist zul"assig; in diesem Fall darf
auch die Schlu"sleuchte allein leuchten.
(10) In den Scheinwerfern und Leuchten d"urfen nur die nach ihrer
Bauart daf"ur bestimmten Gl"uhlampen verwendet werden.
(11) F"ur Rennr"ader, deren Gewicht nicht mehr als 11 kg betr"agt, gilt
abweichend folgendes:
1. f"ur den Betrieb von Scheinwerfer und Schlu"sleuchte brauchen an-
stelle der Lichtmaschine nur eine oder mehrere Batterien entspre-
chend Absatz 1 Satz 2 mitgef"uhrt zu werden;
2. der Scheinwerfer und die vorgeschriebene Schlu"sleuchte brauchen
nicht fest am Fahrrad angebracht zu sein; sie sind jedoch mitzuf"uh-
ren und unter den in @ 17 Abs. 1 Stra"senverkehrs-Ordnung be-
schriebenen Verh"altnissen vorschriftsm"a"sig am Fahrrad anzubrin-
gen und zu benutzen;
3. Scheinwerfer und Schlu"sleuchte brauchen nicht zusammen ein-
schaltbar zu sein;
4. anstelle des Scheinwerfers nach Absatz 1 darf auch ein Scheinwerfer
mit niedrigerer Nennspannung als 6 V und anstelle der Schlu"sleuch-
te nach Absatz 4 Nr. 1 darf auch eine Schlu"sleuchte nach Absatz 5
mitgef"uhrt werden.
(12) Rennr"ader sind f"ur die Dauer der Teilnahme an Rennen von den
Vorschriften der Abs"atze 1 bis 11 befreit.
Die StVZO ist z.B. erhaeltlich in den Beck'schen Textausgaben,
"Strassenverkehrs-Zulassungs-Ordnung mit Ausnahmeverordungen
und weiteren Bestimmungen zur StVZO", Verlag C.H. Beck,
ISBN 3 406 35728 8
A2.2) Dynamos
Es gibt drei Hauptsorten Dynamos, die ueblichen seitlich am Reifen
laufenden "Flankendynamos"; Walzendynamos, die von der Laufflaeche des
Hinterrads angetrieben werden; und Nabendynamos. Den hoechsten Wirkungsgrad
haben Walzendynamos, sie vertragen aber Schmirgel-Strecken ausgesprochen
schlecht; Nabendynamos vertragen jedes Wetter, sind aber relativ teuer. Als
Seiten-Dynamo hat der von Nordlicht einen guten Ruf; Walzendynamos gibt es
von Soubitez, Sanyo (je ca. 40 DM) und Union (ca. 60 DM). Walzendynamos
rutschen u.U. bei Naesse oder Schnee; dem kann man mit
Skateboard-Antirutschfolie abhelfen. Wenn sie festsitzen (nach laengerem
Stehen oder bei Kaelte), kann man sie mit rueckwaertsschieben oder
von-Hand-andrehen wieder zum Arbeiten ueberreden.
Bei Verwendung eines Union-Walzendynamos unbedingt auch dessen Fern-
bedienung dazukaufen. Der Betaetigungshebel am Dynamo selbst haelt nicht
lange. Der Fernbedienungsplastikfummel kann bei Defekt durch einen
einfachen metallenen Kettenschaltungshebel ersetzt werden. Fuer Front-
gepaecktraeger gibt es Zusatzteile, so dasz ein Walzendynamo auch ueber dem
Vorderrad befestigt werden kann. Dort verschmutzt er weniger und haelt
laenger.
Walzendynamos verschleissen an schmalen Hochdruckreifen (z.B 23-622) viel
schneller als an normalbreiten Reifen.
Darueberhinaus gibt es auch Speichendynamos, z.B. den FER 2001.
Vorteil: Montage ausserhalb des "Dreckbereichs". Ziemlich
witterungsunempfindlich und gibt schon bei niedrigen
Fahrgeschwindigkeiten ausreichend Spannung ab.
Nachteil: Hinderlich bei der Demontage des Vorderrades.
A2.2.1) Montage von Flankendynamos
Bei Flankendynamos ist die richtige Montage wichtig, damit der Dynamo
leicht laeuft und nicht so leicht durchruscht. Die Drehachse des Dynamos
muss ziemlich genau auf die Achse des Fahrradrades ausgerichtet sein, das
den Dynamo antreibt. Der Dynamo muss da am Reifen aufliegen, wo dieser
i.d.R. geriffelt ist, und da moeglichst tangential (flach am Reifen). Die
Andruckfeder muss stark genug sein, der Dynamo sich zum Reifen hin und vom
Reifen weg leicht bewegen lassen. Hat das Rad einen Seitenschlag, wird die
Andruckfeder foermlich weichgeknetet, so dass der Dynamo dann bald
durchruscht. Bei einigen Dynamos laesst sich die Antriebsrolle austau-
schen (ca. 2,50 DM); man kann auch Gummihuetchen ueberziehen (ca. 1 DM).
A2.3) Ueberspannungsschutz
Zwei sich gegenseitig sperrende Zenerdioden, parallel zum Birnchen
geschaltet, mit einem Durchschaltwert von 6V.
+--(X)--+ Laempchen
| |
+-|>-<|-+ Z-Dioden
| |__
|__________ zu Dynamo & Ruecklicht
Halogenscheinwerfer sind i.A. schon damit ausgeruestet.
Gegebenenfalls sollte man sich lieber einen Akku besorgen, der elektronisch
gesteuert bei reichlich vorhandenem Spannungs/Stromangebot laedt.
Anmerkung von Ingolf Koch (iikoch@techfak.uni-bielefeld.de):
Da der Dynamo Wechselstrom liefert, muss die Spannung lediglich auf ca.
6Veff begrenzt werden, d.h. die Zenerdioden sollten die Spitzenspannung auf
etwa 6V * sqrt(2) = 8.485V begrenzen. Ich habe bei mir Z-Dioden mit 7.5V
drin und fahre recht gut damit (Licht ist recht hell, brennt aber (fast)
nicht mehr durch --- 'n bisschen Schwund ist immer...). Wahrscheinlich
geht's auch noch mit mehr als 7.5V gut.
A2.4) Akku-Licht
Eine nuetzliche Sicherheitseinrichtung. Brauchbare Anlagen gibt es ab so 20
DM. Faustformel: Fahrradbeleuchtung verbraucht bei 6 Volt 2,4 Watt vorn und
0,6 Watt hinten. Es fliesst ein Strom von 0,5 Ampere, also 500 mA. Pro
Stunde werden also 500 mAh verbraucht. Ein Akkupack mit 500 mAh gibt die
angegebene Leistung aber nur unter optimalen Umstaenden ab; nicht bei
Kaelte, nicht als Dauerlast ohne Unterbrechung, ...
- Union Standlicht-Akku 8510 electronic (ca. 110 DM)
Fuenf NiCad-Mignonzellen-Pack im Kunststoffgehaeuse, zur Montage wahlweise
am Sattelrohr oder (mit anderem Deckel) als Ersatz fuer den vorderen
Scheinwerferhalter zur Montage am Lenkerrohr. Anschluesse fuer Lampen und
Dynamo. Schaltet bei Spannung vom Dynamo ein und auf Standby; uebernimmt
bei Spannungsabfall (Langsamfahrt oder Stehenbleiben) die Stromversorgung
der angeschlossenen Lampen und schaltet wieder auf Standby, wenn der Dymamo
wieder genug liefert. Abschalten durch einen Tipptaster am Akku.
Vorteil: recht gelungene Ein- und Ausschaltautomatik, so dass das Licht
nur im Stand aus dem Akku betrieben wird. Tiefentladeschutz.
Nachteil: recht geringe Kapazitaet (500 mAh), Ladegeraet muss extra ge-
kauft werden, wenn man nicht schon eins hat; das Laden dauert
recht lange (15h). Das Geraet *muss* klausicher montiert werden,
wenn man das Akkuteil nicht immer mit sich herumschleppen will.
Die Qualitaet der verwendeten Teile gilt nicht als robust.
Das Geraet ist hauptsaechlich als Standlicht gedacht. Als Fahrlicht ist es
nur fuer kurze Zeiten zu gebrauchen, leistet dann aber gute Dienste, etwa
wenn im Winter der Dynamo gelegentlich durchrutscht (maximal 60 Min).
Die Sattelrohrvariante laesst sich auch klausicher montieren, indem man die
Schrauben in dem zum Laden abnehmbaren Teil herausnimmt. Man bohrt passend
(:-) zwei Loecher in die Haltplatte, setzt das abnehmbare Akku- teil wieder
auf und schraubt es jetzt mit etwas laengeren Schrauben ein- fach durch die
Halteplatte fest. Zum Laden braucht man dann natuerlich eine Steckdose in
der Naehe des Fahrradparkplatzes.
- Friwo accu bike light (ca. 110 DM)
1,3 Ah Bleigel-Akku im Plastikgehaeuse. Oben zwei Leuchtdioden gruen und
rot, vorne drei Kontakte fuer Halterung am Rad bzw. am Ladegeraet (wie die
Halterungen von Radcomputern, nur um 90 Grad nach hinten gekippt und
massiver). Verdeckte, gekennzeichnete Schraubanschluesse fuer 2xLicht,
Dynamo und Masse in der Halterung, die am Lenkervorbau befestigt wird. Der
Akku wird auf die Halterung von oben aufgeschoben und kann in zwei
Positionen (an und aus) mit einem massiven Riegel (kann auch mit Hand-
schuhen betaetigt werden) verriegelt werden. Bei ausgeschaltetem Akku
schaltet ein Reedrelais in der Halterung den Dynamo auf die Lampen durch,
sonst den Akku. Die gruene LED zeigt an, dass der Akku in Betrieb ist, die
rote, dass noch fuer 10 Minuten Strom vorhanden ist. Bei nicht zu grosser
Kaelte reicht eine Ladung fuer zwei Stunden Betrieb. Separate Ladestation
mit Steckernetzteil und zweiter Halterung zum Anduebeln an die Wand. Laden
dauert ca. 7 Stunden und kann mit einer Leuchtdiode im Ladegeraet
kontrolliert werden. Der Akku darf aber auch dauernd auf der Ladestation
stecken. Ca. 350 g schwer.
Vorteil: solides und gut ausgedachtes Geraet, das auch rauhe Behandlung
vertraegt; kann beim Parken des Rades mit einem Handgriff abge-
macht und mitgenommen werden. Wasserdicht. Das Aufladen ist sehr
bequem.
Nachteil: Bleiakkus verlieren bei Kaelte (d.h deutlich kaelter als 0 Grad)
erheblich an Kapazitaet, mehr als Nickel-Cadmium-Akkus. Das Ge-
raet hat keine Automatik, nur das Relais in der Halterung. Nicht
klausicher zu befestigen, muss deswegen beim Parken immer mit-
geschleppt werden.
Das Geraet ist eher als Fahr- und zusaetzlich als Standlicht ausgelegt, man
nimmt es morgens von der Ladestation, steckt es auf's Rad, schaltet es bei
Dunkelheit ein und steckt es abends wieder auf die Ladestation.
- Esge Electronic Accu (ca. 180 DM)
5x1,2V Nickel-Cadmium-Pack (Spezialgroesse, wie im Modellbau benutzt) im
Plastikgehaeuse (zwei Typen, zur Montage an der Pletscherplatte oder zur
Montage am Lenkervorbau), abgedeckter Schalter vorne, Leuchtdiode links,
Anschluesse mit Spezialsteckern, wie sie z.B. in Blitzgeraeten verwendet
werden an der Unterseite bzw. Seite. Kapazitaet 1,4 Ah. Leuchtdauer drei
Stunden nach Angaben des Herstellers, tatsaechlich knapp zwei Stun- den.
Aufladen in 15 Stunden per Steckernetzteil. Neuere Geraete sollen ein
schnelleres Ladegeraet (5h) haben (Quelle: Radfahren). Damit besteht dann
aber Ueberladegefahr. Abschaltautomatik: erst faengt die Leuchtdiode an zu
blinken, dann schaltet das Geraet ab.
Vorteil: recht hohe Kapazitaet und etwas geringeres Gewicht als der
Friwo-Akku. Geraet kann halbwegs diebstahlsicher montiert
werden. Tiefentladeschutz.
Nachteil: Laden ist umstaendlich: man braucht direkt neben dem Rad eine
Steckdose. Bei Montage an der Pletscherplatte ist die Leuchtdi-
ode funktionslos, da man am Hintern keine Augen hat. Allerdings
ist sie ohnehin nicht besonders nuetzlich, da die Vorwarnzeit je
nach Geraet zwischen Sekunden und einer Stunde schwanken kann.
Das Geraet hat keine stand-by-Automatik. Durch die Abschaltauto-
matik und die fehlende Funktionskontrolle kann man abrupt ohne
Licht fahren, was man je nach den Beleuchtungsverhaeltnissen
nicht einmal merkt; ein ernsthafter Sicherheitsmangel.
- VistaLite (ca. 40 DM)
In Form eines etwas dick geratenen roten Heckrueckstrahlers gehaltene
Leuchte, die mit zwei Mignonzellen betrieben wird und als Lichtquelle drei
rotleuchtende LEDs benutzt. Es gibt auch eine Ausfuehrung mit gelb/gruen
leuchtenden LEDs fuer vorne. Das Geraet enthaelt eine Schaltung, die das
Licht pulst, jedoch mit einer so hohen Frequenz, dass es bei direkter
Betrachtung nicht erkennbar flackert. Eine Variante des Geraetes flackert
mit wenigen Hz, ziemlich nervtoetend. Durch Austausch eines Kondensators
kann die eine Variante in die andere umgebaut werden.
Eingeschaltet wird das Geraet durch einen wasserdichten Tipptaster an der
Rueckseite.
Montage mit einer Spezialhalterung (verschiedene Typen) z.B. an der
Klemmschraube des Sattels. Diese Halterung (und praezise Montage) ist
notwendig, da der Abstrahlwinkel nur ungefaehr 8 Grad betraegt. Deshalb:
montieren und dann bei Dunkelheit an einer weissen Wand durch Vor- und
Zurueckschieben des Rades so justieren, dass der Lichtfleck seine Hoehe
nicht aendert, evtl. ganz leicht nach oben neigen. An die Halterung wird
dann das VistaLite mit einer Raendelschraube von Hand festgeschraubt und
kann so beim Parken mit zwei Handgriffen auch wieder leicht entfernt und
mitgenommen werden.
Die Stromaufnahme ist 20-40 mA, so dass ein Satz Mignonzellen ein paar Tage
(NiCad-Zellen einen halben Tag) Dauerbetrieb gewaehrleisten. Die
Herstellerangabe (300-500 Stunden) ist voellig uebertrieben.
Vorteil: Als Zusatz- oder Notbeleuchtung fuer die Landstrasse sehr
gut geeignet, ebenso als Positionsleuchte an Kinderraedchen,
die noch keine eigene Beleuchtung haben. Die leichte,
kabellose Montierbarkeit ist dabei recht nuetzlich. Auch
als reines Standlicht gut geeignet, wenn man nur wenig
Fahrten bei Dunkelheit unternimmt, dann aber auf das
Standlicht Wert legt.
Nachteil: als Dauerbeleuchtung wegen des dann noetigen oefteren
Batteriewechsels weniger geeignet. Das VistaLite kann weder
einen Heckrueckstrahler ersetzen (dafuer ist die rueck-
strahlende Flaeche zu klein), noch ein Ruecklicht (dafuer
ist der Abstrahlwinkel viel zu schmal). Es ist nicht
als Ruecklicht zugelassen (zu Recht), weil es ueberhaupt
nicht zugelassen ist (darueber kann man streiten).
- Secutec Fahrrad-Ruecklicht mit vollautomatischer, elektronischer
Standlichtfunktion von Busch und Mueller (ca. 40 DM).
Normales, zugelassenes Fahrradruecklicht mit in das Gehaeuse eingebauter
Standlichtfunktion fuer gut fuenf bis ueber 30 Minuten. Als Energie-
speicher dient ein Kondensator und als Lichtquelle eine LED. Wird innerhalb
von Minuten vom Dynamo aufgeladen und schaltet sich bei langsamer Fahrt
oder Stillstand automatisch ein.
Vorteil: erfordert keinerlei zusaetzlichen Aufwand, weder bei der In-
stallation noch bei der Bedienung. Der verwendete Energie-
speicher arbeitet verschleissfrei.
Nachteile: ziemlich teuer, und es ist im Stand nicht so hell wie eine
akkubetriebene Anlage.
Hersteller:
B&M (busch&mueller)
Auf dem Bamberg 1
D-5882 Meinerzhagen
Tel. (02354) 50 73, Fax (02354) 20 41
- Relite elektronisches LED-Ruecklicht fuer 2 Batterien oder
Nickel-Cadmium-Akkus von Busch und Mueller (ca. 25 DM).
Das Relite wird zusaetzlich ueber ein Kugelgelenk an einer Strebe, z.B. dem
Sattelrohr angebracht. Es bietet rotes Dauerlicht oder Blinklicht durch 2
stromsparende superhelle LEDs. Eine LED ist zur Seite gestreut, die andere
fokusiert nach hinten. Das Blinklicht hat eine Frequenz von etwa 5 Hz. Als
Leuchtdauer ist fuer einen 2 Alkalibatterien a 1,5 V angegeben:
400h Blinklicht oder 150h Dauerlicht
Nickel-Cadmium-Akkus duerften etwas kuerzer leuchten, sind dafuer aber
aufladbar. Das Blinklicht faellt wesentlich staerker auf, ist aber laut
StVO verboten. Das Relite ersetzt nicht ein vom Dynamo gespeistes
Ruecklicht. Es ist abnehmbar und kann durch einen Plastikclip auch an
Kleidungsstuecken oder aehnlichem befestigt werden.
A2.5) Verkabelung
Wenn _ein_ Licht nicht geht und das Birnchen in Ordnung ist, sind es
entweder Masseprobleme (die einen zur Verzweiflung treiben koennen) oder
ein durchgescheuertes Kabel. Es gibt Qualitaetsunterschiede bei Kabeln,
wegen der geringen Kosten sollte man die besseren nehmen.
Bei Masse-Problemen hilft ein eigenes Kabel fuer Masse. Anloeten des Kabels
an die Fassung ist eine Methode, sich laengere Zeit Ruhe zu verschaffen.
Tip von Thomas Driemeyer (thomas@bitrot.in-berlin.de)
Vielleicht noch eine Warnung: Wenn das Licht vorne einen
Wackelkontakt hat, haut es einem das hintere Birnchen durch.
Ich schwoere uebrigens auf Heisskleber, um den Draht am Rahmen
zu verlegen. Heisskleber schadet dem Lack nicht.
Natuerlich tun's auch Kunststoff-Kabelbinder, von denen sich manche sogar
recht leicht wieder demontieren und wiederverwenden lassen. Ein paar mehr
als notwendig montiert sind als mitgefuehrtes Ersatzteillager praktisch.
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A3) Bremsen
Beim Bremsen findet eine Gewichtsverlagerung aufs Vorderrad statt, die
vordere Bremse bremst wesentlich besser als die hintere. Deshalb kann man
beim Bremsen auch leicht ueber den Lenker gehen. Das Hinterrad neigt beim
Bremsen dazu abzuheben, weshalb es eine schlechte Bremswirkung hat und zum
Blockieren neigt. Man bremse also vorzugsweise vorn wegen der Wirkung, ge-
woehne sich aber an, sich beim Bremsen nach hinten zu lehnen.
A3.1) Felgenbremsen
Man mixe nie Stahlfelgen und Felgenbremsen, zumindest nicht als einzige
Bremsen; bei Naesse ist alle Bremswirkung dahin. Es gibt Bremskloetze fuer
Stahl und fuer Alu; bitte die korrekten nehmen. Es gibt Seitenzug- und
Mittelzugbremsen. Bei beiden gibt es Schund und Qualitaet.
Seitenzugbremsen koennen sich mit dem Schutzblech beissen (die Hebelarme
werden u.U. zu lang). Teflongefuetterte Bowdenzuege sind geradezu billig
und machen deutlich einen Unterschied (gute Raeder haben sie sowieso).
Cantileverbremsen sind ein Sonderfall der Mittelzugbremse; durch an der
Gabel/dem Hinterbau befestigte, die Felge beim Bremsen einklemmende
Kloetz-Hebel (automagischer Bremskraftverstaerker) geradezu rabiate
Bremswirkung. Deshalb muessen die Gabel und der Hinterbau bei
Cantileverbremsen staerker gebaut sein. Etwas Oel von Zeit zu Zeit und
oefters eine Kontrolle der Bremszuglaenge (und ob ueberhaupt noch
Bremskloetze da sind ;-) foerdern das Funktionieren der Bremsen ungemein.
A3.1.1) Wie verhindert man Quietschen?
Antwort von Christian Rakob (c.rakob@cl-hh.comlink.de)
Das Quietschen kommt daher zustande, das beim Bremsen die Kloetze nach vorn
gedrueckt werden und zwar soweit, das sie fast nur noch hinten die Felge
beruehren. Schlagartig laesst dann die Haftung nach und der Bremsklotz geht
wieder in Ausgangsstellung.Das Ganze spielt sich sehr schnell ab und was
man hoert ist eben das sch... Quietschen. Was tun also?
1. Die Bremskloetze so weit wie moeglich an die Canteliverarme ruecken.
Danach nicht vergessen, das Seildreieck wieder moeglichst dicht ueber
den Reifen zu legen. Arm und Seil sollen ja bei gezogener Bremse einen
90 Grad-Winkel bilden.
Anmerkung von me@grmbl.saar.de (Martin Emmerich)
Das stimmt so nicht unbedingt. Das Seil und die Linie
Seilansatz<-->Buchse sollen einen rechten Winkel bilden.
2. Die Bremskloetze so befestigen, das sie vorn anliegen und hinten ein
Spalt von ca 1mm bleibt. Je groesser der Spalt umso geringer die Gefahr
von quietschenden Bremsen, gleichzeitig laesst natuerlich aber auch die
Bremswirkung nach, und die Bremse fuehlt sich "weich" an. Man muss also
einen Kompromiss finden.
3. Man kann andere Bremskloetze probieren. Super sind zum Beispiel die von
KOOL-STOP oder von Aztek.
4. Ausserdem neigt eine flache Felge wesentlich weniger zum Quietschen als
eine mit hohen Flanken.
5. Die Kloetze duerfen nur auf der seitlichen Felge aufkommen.
Ueberschuessige Gummizipfel, die unten mitschleifen, neigen zum Quietschen.
Cantileverbremsen erlauben die Einstellung
- des Winkels, mit dem die Bremskloetze an die Felge druecken
- der Andruckkraft, damit die Kloetze gleichstark an die Felge druecken,
und nicht schleifen
- des Abstands der Kloetze von der Felge, damit sie gleichzeitig an der
Felge ankommen
Bei quietschenden Felgenbremsen kann man die Bremskloetze wie oben er-
waehnt etwas anstellen. Man verbiegt die Bremsklotzaufnahme mit einem
breiten durchgesteckten Schraubendreher. Wenn die Bremse dabei bricht,
war sie eh schon Schrott.
A3.2) Ruecktritt/Trommelbremsen
von Martin Emmerich <me@grmbl.saar.de>
Beiden Typen ist gemeinsam, dass sie relativ leicht heisslaufen. Deshalb
sollten sie mit einem anderen Typ kombiniert werden. Auf laengeren
Abfahrten unbedingt der Bremse auch mal Zeit zum Abkuehlen lassen bzw.
nicht zu lange damit bremsen.
Die Ruecktrittbremse ist sehr unempfindlich gegen Naesse und Schmutz. Da
auch der Bremszylinder gefettet ist (mit Spezialfett!!!), uebersteht sie
auch schonmal ein kurzes Tauchbad (leider nicht das Getriebe bei der
Dreigangnabe). Wird die Ruecktrittbremse extrem ueberhitzt, verdampft das
Fett und die Bremse kann sich festfressen.
Die Trommelbremse ist nicht so gut gekapselt. In normalen Situationen
wird sie nicht nass. Wenn jedoch mal Naesse drin ist, ist das
Bremsverhalten miserabel. Die Belaege nutzen sich langsam ab (im
Gegensatz zur Ruecktrittbremse). Leider koennen sie von aussen nicht
kontrolliert werden. Eine Trommelbremse sollte vorne nur mit einer
Spezialgabel nachgeruestet werden, da die Kraefte eine normale Gabel
verbiegen koennen.
A3.3) Scheibenbremsen
von Adrian S. Le Hanne <alh@einoed.in-berlin.de>
Scheibenbremsen werden regulaer verkauft, und sind z.B. sinnvoll fuer
MTB's (sehr gute Dosierbarkeit, weniger Temperaturprobleme bei langen
Abfahren) und Tandems. SB's werden hauptsaechlich vorne eingesetzt, da
hinten im Normalfalle eine normale (kraeftige) Bremse reicht, wie z.B.
eine U-Brake. Hersteller fuer MTB Scheibenbremsen sind z.B. Mountain
Cycle (einzeln mit Bullseye Nabe oder zusammen mit Suspenders Feder-
gabel) und Hope Technology (einzelne Scheibenbremsen zum nachruesten fuer
vorne/hinten). Einige MTB's (Haro, San Antonio) kommen mit Scheibenbrem-
sen als Standardausfuehrung. Ein wesentlicher Vorteil gegenueber Trommel-
bremsen ist die Auslagerung des Bremsmechanismus aus der Nabe selbst, so
dass Naben mit z.B. Industrielagern verwendet werden koennen. Auch muss
man bei einer kaputten Nabe nicht gleich die Bremse mit wegwerfen.
A3.4) Hydraulikbremsen
von Ulrich Pailer <Ulrich.Pailer@2:246/21.16 (fidonet)>
Die Anschaffungskosten sind zwar hoch (ca 100DM/Stueck), aber in der
Wirkung sehr gut. Zu empfehlen fuer alle notorischen Schnellfahrer.
Ausserdem sind die Bremsen sehr wartungsfreundlich, mit einem Imbus
lassen sich die Bremskloetze sehr gut einstellen.
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